Auf dem Cover kreuzt eine Voodoopuppe die Augen. Fehlte nur noch, dass sie sterbend stöhnte: “Oh nein, Deutschpunk…?!” Dem ausgestopften Schlenkerkopf läge es nah genug, zeigt doch schon die Titelliste Schenkelklopfer wie “Großstadtrevier” und “Ein echter Kavalier”, die jedem fönfrisierten Schlagerrockzipfellutscher zum Rücktritt gereichte. Stumpfsinn, ick hör dir auf die Fresse fliegen… Aber Halt! Noch stehen sie, die drei Hamburger, und so schnell haut niemand Yonas und Hirsch und erst recht nicht Max Power um, den kanadischen Schlagzeuger, dessen Handynummer im letzten Album stand. Das war vor anderthalb Jahren und “Alles auf Schwarz” ein Debüt, das mehr als nur ein bisschen nach den Ärzten klang. Trotzdem machten Songs wie “Sonnenschein und Pool” vor allem live massig Spaß und hinterließen allerorten Zitate. Von denen wimmelt es nun auch auf dem Nachfolger, der Belafarinrod zumindest stimmlich überraschend eliminiert hat, dafür ein wenig hühnerbrüstiger produziert ist und trotzdem wieder Spaßhit and Spaßhit reiht. Die Reime sitzen bombenfest und hauen mit höchster Durchschlagkraft und Melodie Klopper wie “Wir waren die DDR, und das hier ist die Wende” raus. Das tut erstmal weh, lässt sich dann aber vorzüglich mitsingen. Darauf kommt es schließlich an.
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