Moon Coven
Sun King
Viel zu selten passiert bei Moon Coven noch spooky Zeug, wie etwa das fantastische Twin-Solo in “Sun King”. Da schimmern die Eagles durch, Blue Öyster Cult und der Spaß am Stilbruch – ehe dann alle wieder ihre angestammten Plätze einnehmen und so tun, als ob gerade nichts Außergewöhnliches passiert wäre.
Riffs, Bluestonleiter, jede Menge Verdickung und grobes Korn im gemächlichen Gang – alles bewährt, nie richtig mies, dennoch selten derart interessant, dass man jemandem davon erzählen wollen würde. Wirklich herausragend ist allerdings, dass sich Moon-Coven-Sänger und Gitarrist David Leban nicht mal mehr ansatzweise die Mühe macht, nicht wie Ozzy Osbourne zu klingen. Doch während der jahrelang Gitarrenriffs nachgesungen hat, tut Leban gut daran, eben das nicht zu tun. Denn allzu oft sind die hier nur ein mit literweise Fuzz zugesupptes Einerlei von der Stange.
Völlig überraschend kommt da der dramatische Doom-Stampfer “Behold The Serpent” daher, in dem Moon Coven von ihrem starren Konzept lassen und sich treiben lassen. Sehr freundlich: “Below The Black Grow” und “Guilded Apple” lassen noch irres Gitarrenzeug und eine interessante Bridge zu. Irgendwann ist es offensichtlich: Die Stärken sind die Gimmicks. Klar, Kuchen ist immer gut, aber das hier ist einer, bei dem nur die Sahne super ist.
Das steckt drin: Electric Wizard, Greenleaf, Uncle Acid & The Deadbeats
weitere Platten
Slumber Wood
VÖ: 07.05.2021
Amanita Kingdom
VÖ: 17.01.2014