Moon Shot
The Power
Dass Moon Shot als etablierte Profis sich schon jahrzehntelang in anderen Bands (Disco Ensemble, Children Of Bodom) die Hörner abgestoßen haben, wirkt sich zunächst positiv aus. Moon Shot müssen niemandem mehr etwas beweisen, die Songs stehen im Vordergrund. Und die sind ausnahmslos gefällig geschrieben.
Songs wie “Blackened Spiral” beschwören eher Bilder von schwenkenden Feuerzeugen und Schunkeln als von einer treibenden Rock-Show. Immer wieder scheinen Moon Shot aber aus den selbst auferlegten Radio-Rock-Limitierungen ausbrechen zu wollen, etwa wenn Frontmann Ville Malja in “Arms Around Me” düster singt: “I remember when I woke up in the middle of the night alone/ I remember when you called to say I got hurt/ I remember I was thinking this guy is dirt/ I remember saying at the age of ten/ If I had a gun, I’d kill you”. Aber selbst diese Spannung wird von einer zuckersüßen Hook aufgelöst.
Dem entspricht der Sound. “The Power” ist nicht nur sauber, sondern von David Bottrill klinisch rein produziert, dessen bisherige Projekte suggerieren, dass er es eigentlich besser wissen sollte. Song um Song zeigen Moon Shot, dass ihre Mischung aus Single-Note-Riffs und großen Refrains funktioniert (“Stars Are Holes”), nur bleibt man nach dem abschließenden “1800 Nights” mit dem schalen Gefühl zurück, elf Mal denselben Song gehört zu haben.
Das steckt drin: 30 Seconds To Mars, Jimmy Eat World, Placebo
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Confession
VÖ: 22.10.2021