Moose Blood
I'll Keep You In Mind, From Time To Time
Text: Vivien Stellmach
Irgendwo zwischen Brand New und Jimmy Eat World klettert gerade diese junge Band aus dem britischen Canterbury Richtung Emo-Spitze und erzählt Geschichten von Enttäuschung, Trauer und Verlust. Schon der sanft reduzierte und doch so atemberaubende Opener “Cherry” trifft mit wehmütigen, nostalgischen Zeilen mitten ins angerissene Herz: “Theres only one place that I wanna be/ Its home with you [ ] She’s not mine and she never will be/ I’m reminded every day/ She’s not mine and it fucking kills me/ She won’t look at me that way.” Das ist lyrisch aufrichtig und traurig und tut an den richtigen Stellen weh. Kaum zu ertragen, wenn Sänger Eddy Brewerton drei Songs und zahlreiche verpasste Anrufe später im mitreißend melodischen “Chin Up” lautstark und halb verzweifelt seine Sehnsucht sprechen lässt: “I remember missing all your calls/ And how they went round and around [ ] The number of your age/ I don’t know what to say, I still think about you.” Natürlich kann man das käsig und viel zu kitschig finden. Wenn eine Band aber so ehrlich, sorgsam und authentisch große Gefühle in schmerzhaft schöne Melodien und Texte transportiert, ist das weder schmierig noch gefühlsduselig. “Ill do my best to stay out of your way/ Then I guess maybe one day, Ill be yours forever”, heißt es vorsichtig hoffnungsvoll im unverschämt eingängigen “Bukowski”. Das ist nicht kitschig, sondern berührend und verwundbar. “I’ll Keep You In Mind, From Time To Time” ist schmerzhaft echt und wunderschön zugleich.
weitere Platten
I Don't Think I Can Do This Anymore
VÖ: 09.03.2018
Blush
VÖ: 05.08.2016
Departures / Moose Blood (Split-EP)
VÖ: 12.11.2013