Hätte es in diesem Jahr einen anständigen Sommer gegeben, wäre Morgans Orgelpop der optimale Soundtrack gewesen. Zum Herbst passt dieses Album aber genau so gut.
Sein Geld verdiente Morgan in den vergangenen Jahren mit Werbe-Jingles, sein Herzblut floss hingegen in die Songs dieses Albums. Über Jahre hinweg bastelte er an den Versatzstücken, als es schließlich darum ging, Organized aufzunehmen, musste die ganze Familie ran. Ob kleiner Bruder, Schwester, Vater oder Cousine, alle wurden aufgefordert, ihr Scherflein beizutragen, um Morgan zu einem kleinen Meisterwerk zu verhelfen. Los gehts allerdings mit Flying High, dem einzigen Song, bei dem der Namensgeber selbst singt – ein melancholisches Pop-Kleinod, mit dessen Refrainzeile dreaming back my summer holiday sich wohl jeder identifizieren kann. Die Grundstimmung dieses Stücks wird dann auch des öfteren wieder aufgegriffen, diverse Songs leben von der verträumt-weltfremden Atmosphäre, die Morgan mit seiner Hammond-Orgel erzeugt. Das zweiteilige Instrumental Soul Searching erinnert dabei etwa an seine Labelkollegen von Air, Morgans Schwester Amy Nicholls kommt in Sitting In The Sun, begleitet von Dub-Effekten und einer fast schon fröhlichen Melodie, zu der wenig erbaulichen Erkenntnis I dont feel alright, but I guess thats alright, und der Rausschmeißer Heaven Comes Quickly ist eine fast schon herzzereißende Ballade, die man schlicht zeitlos nennen darf. Mitunter gehts aber auch etwas flotter und fröhlicher zur Sache. When I Close My Eyes lässt beispielsweise fast einen Rare-Groove-Background vermuten, Morgans Vater darf in Paparazzi die hübsche Zeile why dont they chase someone like Schwarzenegger intonieren, und der pubertierende Bruder William ergeht sich in kleinen Albernheiten wie im Ska-angehauchten Miss Parker oder in Unbreak My Heart. Insgesamt ein ziemlich rundes Album, dessen verschiedene Stimmungen durch die harmonisierende Wirkung der Hammond-Orgel zusammengehalten werden. Da bleiben keine Wünsche offen…