Spartanische Instrumentierung auch auf Album Nummer vier: Abgesehen von dezentem Keyboard-Einsatz bleiben Morphine bei Slide-Bass, Schlagzeug und Bariton-Saxophon, darüber singt der leiderfahrene Mark Sandmann tiefstimmig den Blues. Nach kurzem Instrumental-Auftakt bleibt das Riff des zweiten Stückes “Potion” gleich im Ohr hängen. Morphine kommen nicht so grobschlächtig daher wie viele andere Blues-Bands. Weil sie keine Gitarre haben, bleiben einem die immer gleichen Endlos-Stratocaster-Soli erspart – allein Dana Colley am Saxophon verirrt sich gelegentlich in betont unspektakuläre Soloausflüge und lauert ansonsten beständig im Hintergrund. Morphine bewegen sich in düsteren Sphären, doch immer klingt es so, als würde gleich der große Knall kommen. Aber selbst bei progressiveren Stücken wie “Murder For Money”, das an abgespeckte Led Zeppelin erinnert, bleibt der Lärm aus. Und genau das macht Morphine spannend.