Es gehört schon einiges an Chuzpe dazu, sich mit ca. 50 Jahren (anhand der Fotos im Booklet konservativ geschätzt) noch als Newcomer vermarkten zu lassen. Dabei steht der in Hamburg wohnhafte Liverpooler Wayne Morris laut eigener Website schon seit über drei Dekaden auf der Bühne und hat dabei weit mehr als 4.000 (!) Konzerte gegeben. Also: Newcomer my ass! In all den Jahren hat er es in diversen Stilrichtungen versucht, zuletzt 2002 mittels Disco-Sound gepaart mit Country-Gitarren auf dem Album “Let Yourself Go”. Ob es jetzt – heuer ist radiotauglicher Singer/Songwriter-Rock angesagt! – für den heiß ersehnten Durchbruch reicht, wird sich zeigen. Der Mann selbst hat dieses Mal jedoch alles Nötige getan. Lieder wie der beschwingte Opener “Universe” oder das rockige “I’m Still Working It Out” sind zwar nicht unbedingt originell, Drive haben sie aber auf jeden Fall. Auch die mal romantischen (“A Thousand Times”), dann wieder nachdenklichen (“Pray”) Texte sind nicht frei von Klischees, passen jedoch zum Mainstream-Stil à la Matchbox 20 (in einer Light-Version) wie die Faust aufs Auge. Kein wirklich großer Wurf, als Soundtrack für einen Sommertag auf dem Balkon trotzdem prima geeignet.