Die ist nach einer über zwei Jahrzehnte gehenden Entwicklung nachvollziehbar, was nicht bedeuten soll, dass Mos Generator keine Energie mehr erzeugen. Das kurze und verrauchte “Getting Good At Revenge” etwa weckt wohlige Erinnerungen an den 80er-Hardcore-Punk ihrer Heimat. Dennoch überwiegen für Genreverhältnisse ruhige Momente, wie die cleane Gitarrenarbeit oder der gut gelaunte Groove in Teilen von Songs wie “Aja â Minor” und “Only Yesterday” oder folkige Akustik-Sounds in Teilen von “(Donât) Wait Until Tomorrow”. “In Teilen” ist hier das Stichwort, denn in und aus sich selbst heraus liefern die sechs Songs von “Time/Wounds” einiges an Abwechslung. Trotz vieler Classic-Rock-Solos gehen Mos Generator weniger bluesig zu Werke als viele Heavy-Rock-Kolleg:innen, stattdessen flirtet die Band vermehrt mit Anleihen aus dem Progressive Rock. Das wird besonders deutlich im fast fünfzehnminütigen Abschluss “Until We Meet Again (Parts I â IV)”. Aber auch hier haben es sich Mos Generator etwas zu gemütlich gemacht. Wer psychedelisch unterwegs ist, muss transzendentale Momente hervorrufen, wer die Stoner-Meute abholen will, muss es knallen lassen, und wer sich an zeitlosem Hardrock-Sound versucht, muss Hits liefern. Mos Generator fallen hier in keiner Disziplin durch, brillieren aber auch in keiner.
weitere Platten
The Lantern
VÖ: 26.02.2021
Shadowlands
VÖ: 18.05.2018
Lies Of Liberty
VÖ: 10.05.2017
Abyssinia
VÖ: 15.07.2016
Electric Mountain Majesty
VÖ: 15.04.2014
Nomads
VÖ: 23.10.2012
Songs For Future Gods
VÖ: 28.09.2007
The Late Great Planet Earth
VÖ: 10.01.2005
The Mos Generator
VÖ: 01.01.2002