Die Hamburger machen es sich nicht gerade einfach. Deutsche Texte + Punkrock = nein, eben kein Deutschpunk.
Eine Ausnahme, die die Regel bestätigt: Es geht also doch. Satt groovende Punkrock-Hymnen, die an amerikanische Kollegen wie Stisism, Bloody Sods oder B.G.K. erinnern, gekoppelt mit deutschen Texten, die weit über das hinausgehen, was man gemeinhin von Deutschpunk gewohnt ist. Hier gibt es keine Plattitüden, keine Aufforderung zum kollektiven Riot oder flache Kampfansagen an Vater Staat. Motormuschi führen die Tradition von Bands wie Dackelblut oder …But Alive! fort, ohne sich wirklich an ihnen zu orientieren. Es ist vielmehr die Attitüde, mit der die Hamburger ihren Punk unter die Leute zu bringen versuchen. Intelligentes Songwriting mit sehr persönlichen Texten und ein nicht zu knappes Verständnis für dreckig-intensive Produktionen machen Songs wie Schöner Fremder oder das treibende Seele (Baby, Baby) für die Leute hörenswert, die ihre Vorurteile gegenüber deutschsprachigem Punk schon bei der letzten Muff Potter-Platte über den Gartenzaun geschmissen haben. Allen anderen sei Mein Leben als Motormuschi allerdings ebenso ans Herz gelegt, und zwar aus genau dem gleichen Grund… Zu haben ist die schick gestylte 10inch mit Albumlänge übrigens beim Plastic Bomb-Mailorder.