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    Motorpsycho
    Here Be Monsters

    VÖ: 12.02.2016 | Label: Stickman/Soulfood
    Text:
    Motorpsycho - Here Be Monsters

    Es ist fast unheimlich, wie sehr Quantität und Qualität bei den Norwegern Hand in Hand gehen. “Here Be Monsters” ist – das kann man auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert Motorpsycho sagen – ihr Progrock-Meisterwerk.

    Und das haben wir auch dem Norwegian National Museum Of Science And Technology zu verdanken, das Motorpsycho mit einer Live-Aufführung zu seiner 100-jährigen Jubiläumsfeier beauftragte. Die Band holte dafür Jazz-Keyboarder Ståle Storløkken mit ins Boot und schrieb mit ihm an den Songs, die sie Ende 2014 in Oslo aufführten und im nächsten Schritt von Februar bis November 2015 für “Here Be Monsters” arrangierten, mit neuen Texten versahen und aufnahmen. Storløkken hatte sich zuletzt an Motorpsychos Prog-Rockoper “The Death Defying Unicorn” (2012) und an der Live-Aufführung “En Konsert For Folk Flest” (2015) beteiligt, konnte an “Here Be Monsters” allerdings nicht mitwirken – sein Einfluss ist auf dem Album trotzdem spür- und hörbar, obwohl er in den Songwriting-Credits nicht genannt wird. Das dritte Motorpsyco-Studioalbum beginnt jedenfalls mit einem einminütigen Klavier-Intro. “Sleepwalking” geht beinahe unbemerkt in den fast zehnminütigen Track “Lacuna Sunrise” über, der das erste großartige Gitarrenthema der Platte zu bieten hat und mit seiner warmen Prog-Gelassenheit und dem erzählenden Gesang das erste Mal in Pink Floyd-Höhen treibt. “Running With Scissors ” macht es im Anschluss ganz ähnlich, benötigt aber nur rund sechs instrumentale Minuten, um mit seiner exzellenten, im Ohr beleibenden Gitarrenarbeit voll zu überzeugen. Auf “Here Be Monsters” ist nun mit über 16 Minuten weniger Zeit vergangen, als sich der letzte Track “Big Black Dog” alleine gönnt: Durch eine weitere Klavierminute, “Sleepwalking Again”, quasi vom Rest der Platte isoliert, soll sich der Song mit der dunklen Seele der Menschen beschäftigen, die regelmäßig mit einem noch dunkleren Winter im hohen Norden konfrontiert werden. Er klingt dabei ebenso nach einem Leben im Schatten wie nach psychedelischen Polarlichtern und rifft auf ein erleuchtendes Ende zu. Auffällig anders, nämlich schneller, lauter und mit durchgeknallten Gitarrensolos versetzt, ist “I.M.S. (Inner Mounting Shame)”. Auch “Spin, Spin, Spin” fällt als Cover etwas aus dem Prog-Rahmen. Der mit knapp über vier Minuten Länge kürzeste Song der Platte widmet sich einem Song von Soul- und Folk-Sänger Terry Callier, der vor allem in der Version der Psych-Rockband H.P. Lovecraft für Motorpsycho ausschlaggebend gewesen sein dürfte und dem sie einen dunklen Anstrich verpassen. Die fünf Songs und zwei Klavierminuten bleiben trotzdem ein einziger Lichtblick.

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