Motorpsycho
The Death Defying Unicorn (mit Ståle Storløkken)
Text: Carsten Sandkämper
Eine Zusammenarbeit mit dem Jazz-Keyboarder Ståle Storløkken bildete den Ausgangspunkt für die 83-minütige maritime Höllenfahrt von “The Death Defying Unicorn”. Streicheroktett, Bläsersatz, Teufelsgeiger Ola Kvernberg, Produzent Kåre Vestrheim als “bullshit filter” – all das lässt erahnen, welcher musikalische Wahnsinn hier zur Methode gemacht wurde. Die Komposition ist dem Vinyl-Format zuliebe in 20-minütige Suiten unterteilt, diese wiederum in einzelne Titel, was unterm Strich obsolet ist, denn sowohl musikalische Themen als auch Übergänge zwischen den Stücken sind fließend. Motorpsycho flankiert von einem Orchesterkörper bedeutet jedoch nicht süßlichen Kitsch oder die Rückkehr zum Pop mit klassizistischem Anstrich. Hier wird eine zutiefst ernsthafte Annäherung an neumusikalische Traditionen vollzogen. Eine Art Frühlingserwachen im Prog sowie eine Rückbesinnung auf die Ursprünge dieser Bewegung, die darauf bedacht war, Rockmusik, Jazz und klassische Kompositionstechniken zu kombinieren. Im Motorpsycho-Kosmos geht diese Rechnung zum ersten Mal überhaupt auf, entledigt von allen pathetischen Gesten, die das Genre des Neo-Prog oft unerträglich machen. Diese Musik hat eine Tiefe, die “The Death Defying Unicorn” zum vielleicht bedeutsamsten, sicher aber auch zum angreifbarsten Album der Bandgeschichte macht. Denn wer kann das hier noch verstehen? Außer denen, die Motorpsycho verstehen? Höchstwertung – in diesem Fall das Minimum.
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