Motorpsycho
Yay!
Ein wenig haben Saether und Ryan mit “Yay!” aus der Not eine Tugend gemacht, denn Schlagzeuger Tomas Järmyr glänzte, bis er im Frühjahr komplett die Segel strich, vor allem durch Abwesenheit. Dass sein Anteil am neuen Motorpsycho-Album somit verschwindend gering ist, steht den reduzierten Songs, die ein wenig an “Let Them Eat Cake” und “The Tussler” erinnern, sehr gut.
Die fertigen Stücke gaben Saether und Ryan erstmals komplett aus der Hand und schickten sie zum vierten Mann der Band, Dungen-Gitarrist und nun Motorpsycho-Produzent Reine Fiske. Er bestimmte den Flow der Platte, entschied, welche Songs auf dem fertigen Album landeten. Und er blies “Hotel Daedalus”, einen der wenigen Rocksongs, mit einem Streicherarrangement, für das John Barry töten würde, so überproportional auf, dass man den Rockolymp vor dem geistigen Auge sieht.
Die Stimmung des Albums könnte nicht gegensätzlicher zu den vorhergehenden Platten von Motorpsycho sein. Es gibt keine mehrteiligen Suiten aus Progressive Rock und Psychedelia, keine zehnminütigen Gitarrensolos und schon gar keinen Ausflug in Noise und Avantgarde. “Yay!” ist eher ein lässiges Singer/Songwriter-Album, das sich selbst nicht zu wichtig nimmt und in aller Ruhe den Reset-Knopf drückt.
Das steckt drin: Creedence Clearwater Revival, Dungen, Neil Young
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