Mount Jacinto
Silver Lining
Bereits als Mitglied der Psychedelic-Band Las Robertas hatte Carmona ihre Vorliebe für nostalgische Ästhetiken durchscheinen lassen. Unter dem Namen Mount Jacinto formuliert sie diese nun vielseitig und stilbewusst aus. An vielen Stellen klingt das so, als habe bei den Aufnahmen der junge Kevin Parker an den Reglern gesessen – zu jener Zeit, als er mit Tame Impala selbst noch LSD-gesättigte Gitarrenalben verantwortete.
Vor 14 Jahren gab es eine ähnliche Konstellation tatsächlich, als Parker das Debüt von Melody Prochet unter dem Namen Melody’s Echo Chamber produzierte. Ähnlich wie auf diesem zu Unrecht vergessenen Klassiker der ätherischen Popmusik gelingt auch Carmona mit “Silver Lining” ein beeindruckendes Debüt, dessen einziger Makel seine Vielseitigkeit ist.
So finden sich neben mainstream-tauglichen Popsongs auch Experimente wie die Spaghetti-Western-Gitarren des Stücks “Forest” oder die Dark-Wave-Synthies im Titelsong auf dem Album. Zuvor klang in “Monte Jacinto” sogar Carmonas lateinamerikanische Herkunft an. Um gleichzeitig in mehreren Spotify-Playlists landen zu können, mag das eine gute Strategie sein, für das Medium Album wäre eine konsistentere Handschrift wünschenswert.
Das steckt drin: Allah-Las, Hope Sandoval, Tame Impala