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    Mount Kimbie
    The Sunset Violent

    VÖ: 05.04.2024 | Label: Warp/Rough Trade
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 373
    9 / 12
    Mount Kimbie - The Sunset Violent

    Dank ihrer ersten beiden Alben gelten Mount Kimbie als Pioniere des Post-Dubstep, nun will das zur Band gewachsene Duo offenbar das nächste Sub-Genre begründen: Post-Post-Punk.

    Bereits “Love What Survives” (2017) fühlte sich weniger nach dem nächsten Versuch der detailversessenen Sound-Tüftler Dominic Maker und Kai Campos an, neue Nischen im Electro-Kosmos zu belegen. Vielmehr wagten sich Mount Kimbie an eine Art Bandalbum, das durch die Koop-Songs mit Sänger Micachu und King Krule gleich zwei ihrer größten Hits abwarf.

    Nach dem Erfolg zogen sich die beiden zurück, es folgte 2022 ein zielloses Doppelalbum, auf dem sich Maker und Campos jeweils auf einer Platte austobten. Für “The Sunset Violent” finden die beiden nun wieder zusammen. Campos’ Gitarre, die er auch schon vorher zwischen den ganzen Bleeps und Clonks unterbringen konnte, ist endlich nicht mehr zu überhören, wenn sie raue Joy-Division-Akkorde mit The-Cure-Basslines, spröden 80s-Drum-Computern und dem ätherischen Gesang von Neumitglied Andrea Balency-Béarn zu somnambulen Traumwelten verdrahtet – irgendwo zwischen endlosem Roadtrip (“Empty And Silent”) und dem wachsweichen Aggregatzustand einer Taschenuhr bei Salvador Dalí (“Fishbrain”).

    Ob Mount Kimbie mit diesem friedfertigen Sound in der jungen Londoner Post-Punk-Szene mitmischen können, bleibt ohne exzentrische Gesten zwar fraglich, mit ihrem akribischen Blick auf eine organische Produktion im Electro-Fahrwasser haben sie das aber eigentlich nicht nötig.

    Das steckt drin: Boards Of Canada, New Order, King Krule

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