Mountain Caller
Chronicle II: Hypergenesis
Das erste Mountain-Caller-Album “Chronicle I: The Truthseeker” (2020) und die EP “Chronicle: Prologue” (2021) haben es einem nicht leicht gemacht. Wer das Trio live gesehen hatte, beim Arctangent Festival etwa, wusste um die Power, die ihre (fast) wortlosen Riff-Abfahrten entfesseln konnten. Ganz anders sah das auf Platte aus: zu sauber produziert, zu viel Leerraum und Wiederholungen in manchen Parts, entsprechend viele Längen.
“Chronicle II: Hypergenesis” räumt auf mit den Kinderkrankheiten. Gleich der Opener “Daybreak” pustet in bester Russian Circles-Manier die Rohre durch. Die sechseinhalb Minuten des Stücks kommen einem vor wie die Hälfte – immer ein gutes Zeichen. Für das noch längere “Dead Language”, in dem Bassistin El Reeve das einzige Mal auf dem Album singt, gilt dasselbe. “March Of The Göll” holt ebenfalls das Beste heraus aus der Dreierbesetzung. Das wäre die Hälfte. Feine Quote.
Nutzen Mountain Caller doch mal sparsam Overdubs oder Synthie-artige Effekte wie in den Intros von “Into The Hazel Woods” und “Hypergenesis”, steigt das Immersionslevel nochmal erheblich. Darin liegt wohl auch die Zukunft der Band, sollten sich ihre SciFi-Chroniken zwischen Cities Of Mars, Dvne und The Sword organisch entwickeln. Doch bitte: Die stimmungsvollen Artworks von Hannah Templer (“Cosmoknights”, “Flung Out Of Space”) und Taylor Rose müssen sie beibehalten.
Das steckt drin: Cities Of Mars, Dvne, Russian Circles
weitere Platten
Chronicle: Prologue (EP)
VÖ: 09.07.2021
Chronicle I: The Truthseeker
VÖ: 06.11.2020