Das war schon auf dem vor einem Jahr veröffentlichten Debüt der Ende 2015 gegründeten Band aus San Francisco so. “Sirens & Slumber” klang wie ein Weltuntergang, den man vom Panoramafenster aus beobachtet. Auf “Passages” dreht sich nun alles um Vergänglichkeit. Gitarrist und Songschreiber Clayton Bartholomew komponierte die neuen Songs im Juli 2017 in nur drei Wochen, und zwar in genau der Reihenfolge, in der sie nun auf “Passages” erscheinen. Ein in die Tat und in ein Album umgesetztes Experiment, bei dem Bartholomew seinen Gefühlen und Intentionen folgte. Vielleicht lässt sich so erklären, warum man die zwei 20-Minuten-Songs des Albums, die jeweils in vier Teile zerlegt sind, so schlecht nur einem Genre zuordnen kann. Allein “Catacombs: Passage III” macht vom schwerelosen Post-Rock-Beginn über den an Rosetta erinnernden Post-Metal-Hardcore-Wutanfall bis zum zwischenzeitlich schleppenden Alternative-Part so einiges durch. “Hymnal: Passage III” packt Shoegaze oben drauf – und Sludge- und Doom-Splitter sind ohnehin oft in Reichweite. Um diese Ideen unter anderem mit (Akustik-)Gitarre, Bass, Schlagzeug, Xylophon und einer Flasche Bier als Percussion-Element – aber ganz ohne Synthesizer – aufzunehmen, standen Bartholomew erneut Sänger Miguel Meza und der neue Schlagzeuger Patrick Spain zur Seite. Verglichen mit dem Zeitraum des Komponierens, nahm das Trio die knapp 40 Minuten Spielzeit lange auf: ganze sechs Tage. Ein Schnellschuss, der alles andere als überhastet und vergänglich klingt.