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    Mouse On Mars
    Idiology

    VÖ: 23.04.2001 | Label: Sonig/Zomba

    Mit ihrem letzten Album „Niun Niggung“ scheinen Mouse On Mars an einen Wendepunkt gekommen zu sein. Wo bisher in einem ziemlich geschlossenen Soundkosmos gearbeitet wurde, halten nun andere Elemente Einzug.

    Streichersamples, Piano-Tunes und Gesang werden in die eigenen Verfahren miteinbezogen. Klingt nicht besonders bahnbrechend und spannend? Ist es aber. Allein die Tatsache, dass die Integration von quasi ‘systemfremden’ Teilchen funktioniert, spricht dafür, dass Mouse On Mars ganz schön an sich gearbeitet haben. Und die Ergebnisse sind erstaunlich: Die Single „Actionist Respoke“ bringt die typisch vertrackten Beats, verspielte Sounds und eine arg verfremdete Stimme so massiv zusammen, dass man gut und gerne sagen kann: Es rockt. Was beim ersten Hören noch sehr harsch ins Ohr geht, macht nach einer Weile großen Spaß. Okay, „First: Break“ ist ein harter Brocken, ein ungezähmter Soundwust , aber „Doit“ macht einem das Grooven wirklich nicht schwer. „Presence“ hingegen überrascht mit einem fast klassischen Songaufbau, der zum Ende hin zwar zerfasert, aber zeigt, dass Mouse On Mars alles andere als destruktiv zur Sache gehen. Nur selten werden die Arrangements wie beim recht orchestralen „The Illking“ über längere Passagen aufrecht gehalten; die Musik von Mouse On Mars hat nach wie vor viele Brüche, die teilweise auch kaum nachvollziehbar sind. Aber sie lebt auch davon. Mouse On Mars verwirren, und sie sprengen das, was Musik-Journalisten gemeinhin beim Kategorisieren hilft. Was aus den Scherben und Splittern dann wieder zusammengelötet wird, lässt oft Fragezeichen zurück. Wirr und zuweilen auch anstrengend ist „Idiology“ schon, aber auch innovativ und schön. Ein Album, das Hingabe fordert, wenn man es verstehen möchte, und viel Freude gibt, wenn man sich wieder ein Stück davon erschlossen hat.

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