Beim ersten Hören haut einen Niun Niggung ziemlich um – und zwar nicht im positivsten Sinne. Was hier auf den Hörer einprasselt, ist teilweise reichlich anstrengend (Fürsprecher klassischer Songformate könnten es auch nervig nennen). Die Platte beginnt mit einem freundlichen Gitarrenintro, dann bitten Mouse On Mars mit Yippie zur elektronisch verfremdeten Polka und schon ist man mitten drin im Wahnsinn der Sounds, Zeichen und Signale. Den zu decodieren, ist schwieriger als bei allen vorhergegangenen Mouse On Mars-Werken – in Niun Niggung scheint noch mal ein Vielfaches mehr drinzustecken als in Vulvaland, Iahora Tahiti und Autoditacker. Super Sonig Fadeout beginnt technoid polternd, mutiert dann aber und bringt eine grinsende Melodie zutage. Würde man Diskdusk von seinen Soundschichten befreien und mit einem 4/4-Beat unterlegen, landete man bei einem eleganten Disco-House-Track. Und so weiter. Die Augen flimmern vor lauter Nullen und Einsen. Eine vorzügliche Nerd-Platte, anhand derer sich die absurdesten Theorien zur Popkultur aufstellen und diskutieren ließen. Wer lieber getanzt hätte, muß diesmal wohl draußen bleiben.
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