Movements
No Good Left To Give
Text: Sebastian Stöwer
Zugegeben, Patrick Miranda ist eigentlich keine 19 mehr wie noch zur Bandgründung. Dennoch sind es die emotionalen Rückschläge einer heranwachsenden Generation, die die Brücke zwischen Band und Fans schlagen. Auf zwölf Songs kämpfen die vier Kalifornier gegen psychische Krankheiten und Verlust an, entsprechend düster ist die Atmosphäre. Den bedrückendsten Moment liefert “Dont Give Up Your Ghost”, mit dem Miranda verarbeitet, wie sich ihm ein Freund mit Selbstmordgedanken anvertraut hat. Die Perspektive mag ungewöhnlich sein, thematisch bedienen sich Movements allerdings immer wieder an Genre-Klischees. Die haben andere Bands schon kreativer aufgegriffen, andererseits schaffen sie aber zuverlässig Bezugspunkte und Identifikationspotenzial. Denn die Emotionen sind echt und die Texte aufrichtig. Wenn Miranda von der Ex singt, die nun verlobt ist, oder im Angesicht mentaler Probleme von flehendem Gesang in kathartisches Schreien ausbricht, dann dürfte manch ehemaligem Emo-Kid wieder der Pony über die Augen wachsen. Die Songs flirten immer mal wieder mit Pop-Punk, 90er-Vibes und Alternative Rock mit Flanellhemd- Attitüde à la Basement. Im Vergleich zum Debüt ist “No Good Left To Give” sogar deutlich poppiger. Die düster verschleierte Grundstimmung kann das aber nicht kippen.
weitere Platten
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