Movements
Ruckus!
Dass sich Movements dafür, wie auch auf den beiden Vorgängeralben, Szeneliebling Will Yip ins Boot geholt haben, liegt auf der Hand. Während sich die ersten beiden Alben der Südkalifornier allerdings noch vor emotionalem Gewicht kaum über Wasser halten konnten, dampfwalzt “Ruckus!” alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt.
Mit gewaltigen Breakdowns und dem Fokus auf einen mächtigen Groove aus einprägsamen Riffs, halten Movements zwar an den Genrekonventionen fest, das ist mit Blick auf die Zerbrechlichkeit, mit der Frontmann Patrick Miranda über seine verflossene Liebe sinniert, aber fast nebensächlich. Da gibt es etwa das schmalzige “Heaven Sent” über Mirandas Herzensdame, die sein Leben kurzzeitig zum Besseren gewendet hat, die Gefühls-Kehrtwende folgt jedoch im Synthie-lastigen “Tightrope”, bevor der Geliebten wenig später ein “I hope you choke” entgegengespuckt wird.
Selbst innerhalb der gesetzten Grenzen gibt es für Movements glücklicherweise genügend Möglichkeiten: Da steht einerseits das pop-punkige “A.M.P.”, andererseits das marschierende “Lead Pipe”. Zum Abschluss darf mit “Coeur D’Alene” eine zehrende Ballade in Überlänge nicht fehlen, die die Schwere all der Emotionen noch einmal zusammenfasst. Zack, alle Klischees erfüllt – aber mit Erfolg.
Das steckt drin: Boston Manor, Citizen, My Chemical Romance
weitere Platten
No Good Left To Give
VÖ: 18.09.2020
Feel Something
VÖ: 20.10.2017