Mr. Bison
Echoes From The Universe
Es ist immer schön, wenn Bands aus der zweiten Reihe über sich hinauswachsen. Der Wechsel von Wüste zu Weltraum hatte sich zuletzt schon angedeutet, jetzt wagen Mr. Bison endgültig den Sprung. Welchen Anteil daran die neuen Mitglieder haben, lässt sich nur mutmaßen.
Wie feinsinnig das Quartett aber etwa im kompakten “Collision” zwischen Akustikgitarre und Synthesizer vermittelt, ohne das Ganze gleich zum Epos aufzuplustern, stellt eine neue Qualität dar. Ebenso beeindrucken vereinzelte Krautrock-Anleihen: “Fragments” darf ziellos treiben und pluckern, bevor eine warme Melodie erblüht, in “The Veil” erinnert die Gitarre gar an Michael Rother.
Den Referenzrahmen bilden hier mehr denn je die 70er, doch das Songwriting ist flexibler, das Besteck variabler. Die Lösung ist nicht immer Fuzz, auch wenn die Band nach wie vor um die Wucht von Stoner Rock weiß. Ihr drückendes, oft hibbeliges Spiel erinnert auch mal an den Space-Sludge-Prog von “Crack The Skye”, geht aber eine interessante Allianz mit Matteo Sciocchettos schwebenden Gesangsharmonien ein. Das wäre alles perfekt, gerieten Mr. Bison in der zweiten Albumhälfte nicht doch vereinzelt ins Dudeln, zumal in einem nicht übermäßig aufregend produzierten Sound. So erstaunlich “Echoes From The Universe” in seinen besten Momenten klingt: Es bleibt noch Raum zu erkunden.
Das steckt drin: King Buffalo, Neu!, Porcupine Tree