Die ist in zweierlei Hinsicht besonders: Die Musiker tragen verschiedene Nachnamen, aber alle den gleichen Vornamen: Matteo. Ob erdacht oder nicht – wichtiger ist ohnehin die zweite Auffälligkeit: DIgnazi spielt Schlagzeug, Barsachhi und Sciocchetto spielen Gitarre. Alle drei Band-Mitglieder singen, niemand spielt Bass. Als logische Konsequenz daraus liegt der Fokus von Mr. Bison auf ausladenden, psychedelischen Gitarren-Melodien und fuzzigen Riffs zwischen 70s Blues-Rock und atmosphärischem Prog. Das neue Album klingt im Vergleich zum Vorgänger “Holy Oak” (2018) insgesamt ein Stück zurückgelehnter und psychedelischer, erinnert im starken “From The Abyss” etwa an den dynamischen Prog von Amplifier, kann sich aber auch temporeich und beinahe melodieüberladen austoben, etwa in “Oudeis” und “The Sacrifice”. Der abwechslungsreiche Gesang ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil im bemerkenswert stimmigen Sound auf “Seaward”. Die Songs des Konzeptalbums erzählen von Mythen, die unter anderem von der Sage von Aphrodite beeinflusst sind, die einst ihre Halskette verlor und dabei sieben Perlen ins Meer habe fallen lassen, die heute als toskanische Inselgruppe bekannt sind. Irgendwie sind Mr. Bison also doch am Boden geblieben, so sehr ihre sieben Songs auch abheben und umherschweben.