Der antike Philosoph Plato hat sich nicht nur Gedanken darüber gemacht, wie die Menschen die Wirklichkeit erfassen können, und das in seinem berühmten Höhlengleichnis dargelegt. Darüber hinaus hat er beispielsweise mit dem Konzept der Methexis den Zustand des Seins zwischen verschiedenen Zuständen beschrieben, etwa Weisheit und Ignoranz. MTXS aus Essex haben sich hier ihren Namen geholt, sind also gar nicht so üble Bollos, wie ihr zwischen Volldrauf und Mittenrein changierender D-Beat mit dezenten Industrial- und Nu-Metal-Anleihen beim ersten Hören vermuten lässt. Die Soundästhetik teilen sie sich mit anderen britischen Bands, die in den letzten Jahren entstanden sind. Insbesondere Loathe sind hier zu nennen, deren Gitarrist Erick Bickerstaffe “Ache” produziert hat und der auch Lotus Eater in druckvolle Finsternis hüllt. Sie alle haben ein treffsicheres Gespür für den richtigen Einsatz ihrer streng genommen beschränkten Mittel, auch bei MTXS bleibt nach den ersten unheilvollen Sekunden von “Mould” keine Zeit, inne zu halten. “Burn The Baron” lehnt sich in Richtung Thrash Metal, “Choke” spielt noch hasserfüllter mit Dynamik: The void inside us is filled with the zeitgeist, no love to be found/ All passions have died. So vergeht keine halbe Stunde, bevor die Briten ihr vernichtendes Fazit in “Plague” dann doch noch in einem klassischen Metalcore-Moment verkünden: Humanity has choked the world. Keine Frage, MTXS wollen weh tun. Und das tun sie sehr gut.