Mudvayne überzeugen auf ihrem Major-Debüt mit Innovation und Stilvielfalt und gehören somit zu den Newcomern des Jahres.
L.D. 50 wirkt fast wie die Art von Befreiung, die ich beim ersten Hören von System Of A Down verspürt habe. Endlich wieder eine Band, die sich eindeutig abhebt vom Einheitsbrei der letzten Monate. Endlich wieder innovative Wege, Ärger zu vertonen und Songs, die so intelligent arrangiert und instrumentiert sind, dass einem gar nicht langweilig werden kann. Die dafür nötige Instrumentenbeherrschung ist im Falle Mudvayne jedenfalls vorhanden, allen vorweg beeindrucken ein auffällig guter Bassist und ein Supersänger. Produziert wurde L.D. 50 vom alten Bekannten GGGarth Richardson (u.a. RATM), und was lesen wir da unter dem Titel des Executive Producers: Shawn Crahan alias 6 alias Clown von unseren Lieblings-Schlüsselkindern Slipknot. Ach ja, Mudvayne malen sich ebenfalls an, gehen auch mit Slipknot auf Tour, und den Fotos im Booklet zufolge könnte dieser Imageschuss sogar nach vorne losgehen. Aber die Maskerade kann hier ohnehin nicht die Musik killen – hier könnten sowohl Slipknot-Hasser als auch -Liebhaber ihr Glück finden, vielleicht sogar gleichzeitig in einem Song, wie zum Beispiel bei Nothing To Gein, das dann ganz nebenbei auch noch durch Funkeinflüsse im Strophenteil glänzt. -1 und Death Blooms erinnern streckenweise gesanglich stark an Tool, und das im absolut positiven Sinne. Die Liste der seltsamen musikalischen Momente scheint endlos, Mudvayne wissen um ihre Stärken und wie diese einzusetzen sind. Enttäuscht werden höchstens die sein, die alternative Discohits auf dem Album suchen, denn dafür ist diese Band einfach zu zerfahren. Unnötig ist die zu große Menge an zu verdauendem Material – 17 Songs zerstreuen den Fokus ein wenig, wo viele Songs größere Aufmerksamkeit verdient hätten. So wird man diese Platte wohl erst nach einer längeren Sitzung in ihrer Gesamtheit verstehen. Dennoch: Eine echt coole Band.
weitere Platten
Mudvayne
VÖ: 18.12.2009
The New Game
VÖ: 14.11.2008
Lost And Found
VÖ: 28.03.2005
The End Of All Things To Come
VÖ: 04.06.2003