Mumble And Peg
This Ungodly Hour

Täusche ich mich, oder ist es draußen irgendwie dunkler geworden? Schien nicht gerade noch die Sonne? Selten zuvor habe ich erlebt, daß eine Gruppe es schafft, eine derartige Stimmung zu verbreiten. Dabei sollte man die Musik von Mumble & Peg keinesfalls sofort unter dem Begriff ‘Melancholie’ ablegen, denn sie strotzt nur so vor Kraft. Die seit ‘95 existierende Band trat zu Beginn noch unter dem Namen von Sänger, Gitarrist und Songwriter Eric Carter auf. Durch spektakuläre Auftritte, u.a. mit vier Schlagzeugern, erspielte man sich einen guten Namen, läutete jedoch gleichzeitig eine Wende in der Bandhistorie ein, löste sich vom anfänglichen Noisesound hin zum jetzigen, beklemmend-dunklen Stil. Jener wird auch in akustischer Form ausgelebt und zeigt, daß die eigentlichen Wurzeln dieser Band im Blues und Country liegen. Diese Tatsache sollte jedoch nicht überbewertet werden, denn dieser Einfluß sagt längst nicht alles über die Musik aus. Überhaupt läßt man sich bei „This Ungodly Hour“, dem zweiten Album von Mumble And Peg, schnell täuschen und vermag beim ersten Hören bei weitem nicht alle Qualitäten des Trios zu vernehmen. Eric’s emotionale, kraftvolle Stimme bleibt einem zwar sofort im Gedächtnis haften, doch entdeckt man die dynamische, virtuose Vielschichtigkeit in Form von Streichern, Banjos, Mandolinen, Gitarren und Keyboards erst nach und nach. Definitiv ein Album zum Lauthören, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein hat. Respekt!