Mundane
Ultra Sound
Drei Jahre ihres Lebens hätte Mundane das Album gekostet, etliche Hürden galt es zu überwinden, diverse Knochenbrüche zu verschmerzen, aber jetzt ist es da, mit “Ultra Sound” passend betitelt. Der Preis mag noch so hoch gewesen sein, er zahlt sich bereits nach wenigen Takten aus.
Im Opener “Riff Raff” feiern The Jesus & Mary Chain zusammen mit Blur und Oasis fröhliche Urstände, so rotzfrech-genial miteinander kombiniert, dass daraus schnell ein eigener Grundton wird. Den behält das Quartett bei und variiert gleichzeitig gnadenlos hitlastig. “Fast But Lazy” ist eine sommerliche Power-Pop-Salve mit perfekt eingepasstem Halftime-Intermezzo. Songs wie “Never Change” oder “Summer Day” überrumpeln als transatlantische Verbindung zwischen Britpop und Socal-Punk, an anderer Stelle klingt “Had To Be Good” nach zwei unverhofften Freistunden mit Dinosaur Jr. und Dosenbier hinter der Turnhalle.
“Our Bodies Differ” glänzt als emotionaler Kontrapunkt auf dem schmalen Grat zwischen Power-Ballade und Kitschpop, auch “New Friends” ist ähnlich gelagertes melodiöses Midtempo mit tollen Harmonieverschiebungen. Zum Abschied gibt es mit “The Great Indoors” den wuchtigen Schlusspunkt eines Albums, das einmal mehr die These belegt, dass die Schwed:innen einfach über das kompetenteste Hithändchen der modernen Musikwelt verfügen.
Das steckt drin: Bad Nerves, Blur, Side Effects