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    Múr
    Múr

    VÖ: 22.11.2024 | Label: Century Media/Sony
    Text: Tobias Tißen | Erschienen in: VISIONS Nr. 382
    9 / 12
    Múr - Múr

    Das erste Album der Isländer lässt sich als Spiegel der widersprüchlichen Natur ihrer Heimat lesen: Eruptive Brutalität trifft kristallklare Schönheit. Ein erstaunlich reifes Debüt.

    Dabei beeindrucken Múr mit technischer Präzision und künstlerischer Bandbreite. Schon im Opener “Eldhaft” verdichten sich zarte Gitarren zu einem hypnotischen Post-Metal-Arrangement. Dazu gesellen sich sphärische Riffs, ein tragender Rhythmus und eine eindringliche Melodie. In seiner Heimatsprache schmettert Frontmann Kári Haraldsson einen klagenden, fast hymnischen Klargesang.

    Der folgende Titelsong steht im Kontrast zum Opener: Düster flirrende Keyboards, schwere Riffs und präzises Schlagzeugspiel unterstreichen hartes Gegrowle. “Múr” brodelt anschließend immer höher, bis es mit den beiden abschließenden, locker die Zehn-Minuten-Marke reißenden Songs endgültig zur Eruption kommt.

    “Heimsslit” entfaltet sich in langsamen, fast cineastischen Klangschichten. Bedrohlich schwebende Synthesizer erzeugen eine kühle Atmosphäre, bevor dumpfe Basstöne und doomige Riffs in noch dunklere Gefilde führen. Haraldssons variabler Gesang spannt einen Bogen von verzweifeltem Schreien bis zu fast sakralen Klargesängen. Auch “Holskefla” startet filigran und melancholisch mit klaren Synthesizer-Elementen, bevor sich der Song zu einem schwer fassbaren Post-Metal-Moloch verdichtet, in dem harscher Gesang, komplexe Rhythmen und wuchtige Riffs dominieren.

    Das steckt drin: Alcest, Gojira, Sólstafir