College-Rock, aber diesmal wirklich aufgepasst, es lohnt sich! “Betty Pickup”, das Debüt von Muzzle, wird im Waschzettel nicht umsonst mit gehörigem Name-dropping – es ist die Rede von Dino Jr., GBV und Overwhelming Colorfast – angekündigt. Normalerweise kann man diese Vergleiche als Schwachsinn abtun, aber in diesem Fall würde ich die Liste noch um die Lemonheads, Small und vor allem Superchunk erweitern. Diese vier jungen Männer haben ihre Hausaufgaben gemacht: Schon der Opener “Not A Singalong”, der natürlich einer ist, reißt den durch Zahnschmerzen gepeinigten Autor aus seiner Lethargie. Ein Lied zum Hüpfen und den Kopf im Rhythmus schwingen – und die Qualität wird im Verlauf der Platte gehalten. Natürlich will auch diese Band klingen wie ihre Lieblingsplatten, aber durch die Spontaneität und den abwechslungsreichen Mix der oben angesprochenen Genres bleibt “Betty Pickup” bis zur letzten Sekunde absolut durchhörbar. Gegen Ende der Platte gibt es sogar eine balladeske Einlage, für die andere Bands mehrere Alben gebraucht haben. Ist schließlich auch schwerer als 3/4 Takte schnell hintereinander zu spielen. Schöne Platte!