Die drei Wirrköpfe hinter My Device wären der Horror aller Musikpädagogen. Nicht, weil sie den schulischen Instrumentenpark in Echtzeit zu verschrotten drohen oder weil sie sich einen Scheiß um rockmusikalische Formen kümmern und wie entfesselte Kinder an den Knöpfen des Genre-Mischpults drehen. Vielmehr jonglieren My Device so gekonnt mit stilistischen Variablen, dass auch das letzte Paar Füße ins Zappeln gerät. Nichts also, was sich irgendwie aufhalten ließe. “Nervous System” hat etwas von außer Kontrolle geratenen Schulfesten, spaßbedingten Sachschäden, blutigen Nasen, über die man lacht. Geistige Paten des Trios: Folkpunk der 80er wie The Pogues, popverträglicher Ska der Sorte Madness, Spaßvögel wie Primus, XTC, die Toy Dolls. Ein knarzender Walking Bass und die schrammelnde Telecaster sind der Sprit für akustische Zeitreisen, auch wenn das funkig-hyperaktive Schlagzeug die Tanzbeine schnell wieder ins Hier und Jetzt holt. “You should be dancing!”, ist ihre einfache Weltformel für den Sound. Eine Textzeile in “Dance” lautet so, und der Song zeigt, was gemeint ist: Schuhe, Shirts und Bier gehören in die Luft. Mit Schüttelreim und Glockenspiel steht man selbst hinter Gaga-Titeln wie “Holy Cow! Im Happy Now!” aufrecht wie eine eins. Der richtige Groove ist eben alles.