Wobei, erst mal weniger, nämlich nicht die berühmten Teile von den Twilight Singers, Cursive, St. Vincent, Polyphonic Spree und so weiter, sondern die, die abkömmlich genug waren, um dem Singer/Songwriter Jeff Klein auf seiner Solotour auszuhelfen und sich von ihm anschließend für ein gemeinsames Projekt begeistern zu lassen. Kein Wunder, dass My Jerusalem vom ersten Schlag an klingt wie sämtliche oben Genannten, klug kombiniert und niemand bevorzugt, keine zu großen Köpfe im Weg – aber eigentlich, mehr noch, wie die guten Essenzen aller anderen Bands, die aus schweren Stimmen, folkigen Rhythmen und Orchesterinstrumenten Musik von Relevanz machen.
Gone For Good könnte das Rückgrat des amerikanischen Indierock sein. Es stützt und hält aufrecht und zusammen, es klingt betrunken und klar, grob und schön, einsam und nach Kollektiv, nachdenklich und wie ein Haufen Hillbillys mit Spaß, alles ganz gerade und stimmig und dabei immer so, als hätte es diese Band schon längst gegeben und sie nur niemand bemerkt zwischen den ganzen Abschweiflingen. Als würden sich von Arcade Fire bis zu Two Gallants alle auf sie beziehen und nie im Leben umgekehrt. Sleepwalking etwa ist, fast willkürlich herausgepickt, ein bescheidenes Superbiest aus toller Produktion, heißem Groove (Basslaufohrwurm!), lieblichem Chor und doppeltem Gesang – sagen wir, ganz späte, ganz tiefe Murder By Death auf der einen Seite und Isaac Brock von Modest Mouse in Float On auf der anderen.
So fangen Hits an, bei denen man sich nachher nie die Band dazu merken kann. Weil My Jerusalem keine spektakuläre sind. Nur eine sehr gute.