Demnächst wird sich das kleinfeine Londoner Label 679 wahrscheinlich wieder mal fragen, warum das Stück, das es vom Riesenkuchen Britpop abbekommt, nie das ganz große ist. Die Futureheads waren perfekt (sind sie noch immer), clever bis in die letzte Vocal-Choreografie, aber Maximo Park – auf Warp – wurden gekrönt. Weil ihnen doppelt so viele Leute folgen konnten, wie die Futureheads auf der Strecke ließen. Ein guter Song darf Macken haben, das gewisse halbe Dutzend Schönheitsfehler, das ihn liebenswert macht; er muss nicht auf alle Eventualitäten wasserdicht geprüft sein. Die Futureheads taten das, und Mystery Jets haben sich ein Beispiel dran genommen. Ein so was von smartes Debüt eingespielt, den großen Hit vorausgeschickt (“You Can’t Fool Me Dennis”; siehe “Hounds Of Love”), ein bisschen Punk und Prog dazugetan – und jetzt soll’s zünden. “Making Dens” ist, um es kurz zu machen, ein Streber von Album. Die Quintessenz aus Kooks und Clap Your Hands Say Yeah, nie monoton und immer unterwegs nach irgendwo. Musik fürs 21. Jahrhundert. Nur eben nicht das Werk von Liedschreibern, die immer wissen, wann das Viel zum Zuviel wird und wo mehr heißt: weniger. Denn das ist Klugheit ja auch – dem Hörer im Zweifelsfall mal nicht zu zeigen, wie klug man ist. Und die hier: Was sind die klug!
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