Höhö. Aber im Ernst: Die Erwartungshaltungen sind schon andere, wenn eine Band mehrmals den Veröffentlichungstermin ihrer neuen Platte nach hinten schiebt und letztlich einräumt, zwei fertige Platten verworfen zu haben, weil sie ihren Qualitätsansprüchen nicht genügt haben. Da hört man anders hin. Und merkt bei Nothing schnell: Wenn die ersten beiden Versuche noch schwächer waren als diese Platte, ist man froh, dass sie in der Schublade verschwunden sind. Das Album beginnt schon ernüchternd: Party People ist vom Sound her schwach auf der Brust, hat keine Eier in der Hose.
Der Beat hat keinen Saft, bass- und kraftlos versucht der Song einen Groove aufzubauen und scheitert an dem Durchschnittsarrangement und den flachen Parolen, die dazwischengesülzt werden. Erster Eindruck: fail. Aber die Frage war ja sowieso immer: Sind N*E*R*D wirklich so cool, wie sie wahrgenommen werden, oder hat sich das nur etabliert, weil ein paar versnobte Indie-Schnösel ihren eigenen Polunder-Ruf aufbessern wollten, indem sie eine RnB-Platte gut fanden?
Zweiter Eindruck: letzteres. Selbst wenn Williams und Hugo ihr Bestes geben, den Frischegehalt eines She Wants To Move kratzt Nothing nicht einmal an. Und das ist ja bei weitem nicht der beste N*E*R*D-Song. Es passiert zu wenig, die bekannte Formel wird zu oft wiederholt, alles bleibt auf Null, schlägt nicht aus. Auch und vor allem aber: der Hitcharakter geht Nothing völlig ab. Die Fans schreiben ins Internet, die Platte eigne sich hervorragend zum Chillen. Das kann bei dieser Band doch aber nicht alles sein.
weitere Platten
Seeing Sounds
VÖ: 06.06.2008
Fly Or Die
VÖ: 22.03.2004
In Search Of
VÖ: 18.03.2002
In Search Of...
VÖ: 30.11.1999