Ja ha ha, “Time For Some Action” kündigen Pharrell Williams und Chad Hugo, die sonst unter dem Namen Neptunes in den Charts herumlungern, gleich im ersten Song der Platte an. Sie sagen aber nicht, wo man die Action finden kann. Auf “Seeing Sounds” jedenfalls nicht. Hybris ist immerhin im Überfluss vorhanden. So selbstbewusst hat noch niemand Löcher in die Luft produziert. “Mit N*E*R*D zeigen wir, wer wir wirklich sind”, soll Williams mal gesagt haben. Damit offenbart er den völlig sinnlosen Bestand seiner selbst und reißt noch den musikalischen Partner mit hinein, reife Leistung. Die beiden “Überproduzenten”, so steht es im Begleitbriefchen zum Album, hätten HipHop neu definiert. Als Kartoffeln mit Soße? So aufregend wie diese sind nämlich auch die Songs des Duos. Kartoffeln werden oft gegessen und die Arbeiten von N*E*R*D oft gehört, aber die Knolle macht wenigstens satt. “Seeing Sounds” hinterlässt nach dem Hören nur Leere. Neben HipHop, Rock und Elektro haben P. W. und C. H. viel Soul in die Platte geblasen. Und das bedeutet, wie so oft, eben nicht “Seele”, sondern “Kitsch”. Ein bisschen Zuckerersatzstoff dazu, fertig ist die bittere Pampe. Innovativ waren die beiden – wiederholen wir es zur Sicherheit – “Überproduzenten” vor vielen Jahren, jetzt gibt es nur noch die Reste von gestern. Und die wurden noch nicht mal richtig warm gemacht.
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