Und genau deswegen hat auch “If I Had A Hi-Fi”, das erste Coveralbum der Amerikaner, seine Berechtigung. Dabei entstand die Idee dazu ganz zufällig: Um Kumpel Louie Lino zu überreden, mal wieder als Livekeyboarder mit auf Tour zu kommen, versprach Caws ihm, ein Coveralbum in dessen neu eröffnetem Studio aufzunehmen. Unverkrampft lief auch die Songauswahl: Die zwölf Stücke sollen kein Manifest sein, das die Einflüsse des Trios in Stein meißelt, sondern die Mischung ist vor allem deshalb kunterbunt, weil Nada Surf selbst daran ihren Spaß haben wollten. So schnappen sie sich Obskures wie den nahezu unbekannten Bill Fox oder die spanische Band Mecromina – weil Bassist Daniel Lorca fand, dass sie auch außerhalb ihrer und seiner Heimat Spanien ein Publikum verdient. Caws beweist, dass seine Stimme selbst zu Kate Bushs “Love And Anger” passt, stellt in Coralie Clements “Bye Bye Beaute” seine Französischkenntnisse unter Beweis und schreibt in Depeche Modes “Enjoy The Silence” einfach ganz frech die Melodie um, so dass es vom Überhit zur Indieperle wird. Ein Querschnitt durch die Musikgeschichte ist “If I Had A Hi-Fi” gleichzeitig auch: Die Songs von Dwight Twilley und Moody Blues sind rund 35 Jahre alt, The Soft Packs “Bright Side” noch keine zwölf Monate. Doch so unterschiedlich die Songs stilistisch sind, so sehr gelingt es Nada Surf, sie zu vereinen. Mal näher am Original, mal freier interpretiert, schafft Caws es dank seiner Stimme, jedem Song die typische Nada-Surf-Wärme zu verleihen. Man könnte “If I Had A Hi-Fi” glatt für ihr neues Studioalbum halten.
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