Nada Surf
Moon Mirror
Irgendwann änderte Sänger und Songwriter Matthew Caws seinen poetischen Ansatz. Seine Texte waren schon immer direkt, handelten wenig verklausuliert von Schneestürmen, Fruchtfliegen, Bob Dylan-LPs und den Geheimnissen der Liebe. Auf “Let Go”, dem Meisterwerk von Nada Surf, konnte man allen Texten problemlos folgen und wurde dennoch überrascht. Einfach. Gut. Nada Surf.
Auf den jüngsten Platten der Band geriet die Sache ins Kippen, da wurde aus der Simplizität eine gewisse Banalität. “Moon Mirror” setzt diese Tendenz fort. Caws singt, er möchte nicht länger in einer zweiten Haut leben. Möchte im Moment leben. Nun ist es nicht so, dass einen diese Stücke kalt lassen, zumal seine Stimme weiterhin in der Lage ist, jedem Trost zu spenden, der sie an sein Herz lässt. Jedoch spielt die Band wie mit angezogener Handbremse. Als wollte sie die Hübschheit der Gedanken des Sängers nicht zerkratzen.
Kaum wird es bei Stücken wie “Intel And Dreams” schneller oder “Losing” lauter, steigt die Dichte der Musik – wobei auch der Text von “Losing” übers Verlieren der Dinge überraschungsarm bleibt. Bleibt noch, die Kernkompetenz von Nada Surf zu feiern: “New Propeller” ist einer dieser Tränenzieher im Stil des Klassikers “Inside Of Love”, der in der Lage ist, jede Wunde zu heilen, die von der Zeit noch nicht geheilt werden konnte. Unmöglich, diese Band nicht zu mögen. Aber da ist mehr und viel Luft nach oben.
Das steckt drin: Buffalo Tom, The Connells, Death Cab For Cutie
weitere Platten
Never Not Together
VÖ: 07.02.2020
Peaceful Ghosts (Live)
VÖ: 28.10.2016
You Know Who You Are
VÖ: 04.03.2016
The Stars Are Indifferent To Astronomy
VÖ: 27.01.2012
If I Had A Hi-Fi
VÖ: 07.05.2010
Lucky
VÖ: 01.02.2008
Karmic (EP)
VÖ: 08.06.2007
The Weight Is A Gift
VÖ: 05.09.2005
Let Go
VÖ: 16.09.2002
The Proximity Effect
VÖ: 21.09.1998
High/Low
VÖ: 23.08.1996