Nag
Boys Of Europe
Die Norweger (nicht zu verwechseln mit der namensgleichen und stilverwandten Band aus Georgia, USA) schlagen allen Krachaffinen zum dritten Mal ihren unwiderstehlichen Mix aus Hardcore, Metal, Punk und Noise um die Ohren. Wie die beiden Male zuvor ist auch “Boys Of Europe” ein Fest des ambitionierten Lärms, der dazu äußerst abwechslungsreich gestaltet ist.
Ein gutes Beispiel dafür ist das passend betitelte “Unlimited Power Ballad”, das von einem wunderbar schiefen Moll-Riff getragen wird und mit seinem mit viel Hall unterlegtem Gesang samt Gangshouts zu einer Hardcorehymne avanciert, die an die härteren Stücke von Fucked Up oder Ceremonys “Rohnert Park”-LP erinnert. Auf ähnliche Weise sticht “Of Lice And Men” heraus, das im letzten Drittel kurz das Tempo drosselt, um dann in einen metallischen Gewaltausbruch der feinsten Sorte zu kulminieren.
Dass Nag eine der spannendsten norwegischen Bands sind, erkannte schon 2016 die Jury des norwegischen Spellemannprisen (vergleichbar mit dem deutschen “Echo”), als sie Nags nach der Band benanntes Debüt für eben diesen nominierte. Weil Kritiker und Rezensenten aber meistens weder Alben kaufen noch Eintritt zahlen müssen, sei Nag an dieser Stelle gewünscht, dass sie nun endlich auch in kommerzieller Hinsicht das Publikum für ihre Lärm-Exzesse finden.
Für Fans von: Ceremony, Fucked Up, Zig Zags
weitere Platten
Nagged To Death
VÖ: 23.11.2018