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    Naima Bock
    Below A Massive Dark Land

    VÖ: 27.09.2024 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
    9 / 12
    Naima Bock - Below A Massive Dark Land

    Das großartige zweite Album der Ex-Bassistin von Goat Girl schlägt überraschende Haken.

    Schon mit ihrem Solodebüt “Giant Palm” konnte die in London lebende Bock, Tochter einer Griechin und eines Brasilianers, positive Kritiken verbuchen. Mit dem Nachfolger nun legt sie die Latte noch ein Stück höher, geht stilistisch unüberhörbar in die Breite. Gab es zuvor stimmungsvolle Anklänge an ihre brasilianischen Wurzeln, geht sie nun in den Spagat zwischen versponnen-melancholischem Folk und einem urbanen, bläsersatten Vintage-Sound.

    Wie “Gentle” sich ein Plätzchen zwischen choraler Feierlichkeit und rauchigem Barjazz sucht, um anschließend vom souligen Breitwand-Groove in “Kaley” abgelöst zu werden, steht sinnbildlich für dieses Album. Es sind die beiden äußeren Koordinaten – hier die Lichter der Großstadt, die Stiegen hinab in einen Jazzkeller, einen Club mit kleiner Bühne und schummrigem Licht, dort das Landleben, Songwriting mit dem Gras unter den nackten Füßen, alles zusammengehalten von Bocks Stimme, die mal sanft die Tonlage bricht, dann wieder energisch weit vorn steht.

    In “Lines” schaukelt das Piano im Dreivierteltakt, “Takes One” kombiniert Klatschen mit Geige und vielstimmigem Chor. “Star” als Folk-Miniatur zum Abschluss durchzieht noch einmal diese spukhafte Stimmung des Herbstes, von letzten Sonnenstrahlen durchzogen, gleichzeitig ahnungsvoll kühl. “Below A Massive Dark Land” überzeugt als Album einer Künstlerin mit großer Zukunft.

    Das steckt drin: Nick Drake, Carole King, Joni Mitchell

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    Giant Palm

    VÖ: 01.07.2022