Nathaniel Merriweather
Music To Make Love To Your Old Lady By
Mike Patton im Duett mit Jennifer Charles auf lasziven HipHop-Beats: Dan Nakamura macht`s möglich…
Unter Dan Nakamuras Produktionsaufsicht hat sich schon so manches Traumpaar gefunden – das bekannteste dürfte wohl aus Damon Albarn und Del The Funky Homosapien bei den Gorillaz bestehen, das bislang schönste bildeten aber Moloko-Sängerin Roisin Murphy und Company Flow-Rapper J-Live bei Handsome Boy Modeling School. Für sein neuestes, Serge Gainsbourg gewidmetes Album nennt sich Nakamura nun also Nathaniel Merriweather und bleibt seiner Rolle als musikalischer Kuppler treu. Eingespannt wurden diesmal u.a. Kid Koala, Maseo (De La Soul) und Afrika Bambaataa, den Großteil der Sangesarbeit bestreiten allerdings Jennifer Charles (Elysian Fields) und Mike Patton, die mal solo, mal im Duett singen. Gerade die Duette zählen dann auch zu den schönsten und tiefgängigsten Songs des Albums, denn beide Partner hatten offenbar keine Scheu, im Studio ganz großes Theater zu spielen. Patton übt sich in pathetischen Posen, Jennifer Charles gibt sich mal erotisch ätherisch, mal sexy fordernd, und zusammen wird dann auch schon mal herumgestöhnt. So etwas kann leicht ins Auge gehen, tut es hier aber nicht, weil man es a) ausschließlich mit Könnern zu tun hat, denen b) selbstironische Anflüge nicht fremd sind. Songs wie “Stroker Ace”, “Lifeboat (Officer And A Gentleman)” oder “Pit Stop (Take Me Home)” kann man sich schon mal fürs nächste Mixtape vormerken, ebenso wie “Anger Management”, den wohl melodischsten Patton-Song seit dem Commodores-Cover “Easy”. Ansonsten bietet “Music To Make Love…” auch noch eine Handvoll Instrumentals, die die relaxte Atmosphäre gut ergänzen, dazu aber auch noch diverse Zwischenstücke, die dem Album eine unnötige Langatmigkeit verleihen und vor allem dazu dienen, den Charakter des Konzeptalbums zu betonen. Abgesehen davon gilt: bester Schlafzimmer-Soundtrack 2001!