Hyperventilation ist eine Bauch-Platte. Ein Grund dafür: Nazca Lines schaffen es mühelos, ein angenehm vertrautes Dischord-90er-Gefühl in einem zu erwecken, eine Mischung aus projizierter Seelenverwandtschaft, gelebtem Do-it-Yourself-Ethos und organischem Songwriting, das an der kurzen Leine auch mal beim verpönten Mainstream am Hintern schnuppern darf. Im Gegensatz zu den späten Fugazi, deren Einfluss hier nur gelegentlich spürbar ist, sind Nazca Lines angenehm unverkopft und Spaß-bejahend, ohne sich plump anzubiedern. Ganz fantastisch ist, wie sie ständig zwischen wohl überlegtem Understatement und spontaner Selbstentzündung umschalten können. Das gilt besonders für Four Foxes, einen Song, der an der Acht-Minuten-Marke kratzt, sich aber nicht halb so lang anfühlt, weil unterwegs so viel passiert.
Die komplette Rezension sowie 70 weitere findet ihr in VISIONS 222, ab dem 31. August am Kiosk.
Nazca Lines – This Crippled Devil