Neaera
All Is Dust
Wenige Tage nach der Veröffentlichung von “All Is Dust” gibt Sänger Benny Hilleke bekannt, dass er ab September aus familiären Gründen für eine unbestimmte Dauer eine Auszeit von der Band nehmen wird. Deren Zukunft ist damit nach ihrem überraschenden – und gelungenen! – Comeback 2020 erneut ungewiss. Daran knüpfen Neaera vier Jahre später qualitativ an, im Vergleich zum nach der Band benannten Vorgänger, gibt es aber mehr brachiales Midtempo.
Die Mischung aus melodischem Death Metal, Spuren von Metalcore und feinen Black-Metal-Nuancen bleibt bestehen. Das stellt schon “Antidote To Faith” klar, wo nach vier Minuten Abrissbirne von Blastbeats flankierte episch-melodische Leads übernehmen. “Pacifier” nimmt ebenfalls eine von Harmonien geprägte Wende, “In Vain” und vor allem “Into The Hollow” fallen ungemein düster aus. Damit ist für Abwechslung im Geballer gesorgt.
Ein zentrales Thema des Albums ist die individuelle Suche nach Stärke in fordernden Zeiten, in denen das Politische und das Private immer schwieriger voneinander zu trennen sind. “Render Fear Powerless” ist dahingehend besonders prägnant: “As long as I can breathe/ I will inhale life/ As long as I can walk/ I will let live.” Neaera halten also nicht nur ihr Versprechen, alles in Schutt und Asche zu legen, sondern zeigen auch, dass es trotzdem weitergeht – in welcher Form auch immer.
Das steckt drin: At The Gates, Heaven Shall Burn, Unearth
weitere Platten
Neaera
VÖ: 28.02.2020
Ours Is The Storm
VÖ: 01.03.2013
Forging The Eclipse
VÖ: 22.10.2010
The Rising Tide Of Oblivion
VÖ: 21.03.2005