Es ist immer dasselbe mit den sogenannten Dinosauriern der Rockmusik. Sobald eine neue Platte veröffentlicht wird, geht das Gezeter los: nichts Neues, immer dasselbe, warum kann der nicht einfach nur Rosen züchten. Die Liste der Vorwürfe ist genauso lang wie der Backkatalog von Neil Young. Klischees? Sicher. Auch Neil-Young-Songs kann man sofort erkennen, spätestens der nasale Gesang ist sein Markenzeichen. Wer’s mag, wird auch mit dem ruhigen Gesamteindruck dieses Albums fertig werden (Ausnahme: “Goin’ Home” mit Crazy Horse). Stellenweise erinnern Youngs Gitarrenpassagen an einen zugekifften Carlos Santana (“Differently”, “Quit (Don’t Say You Love Me)”, der Titelsong), der versucht, aus seinem eigenen Korsett auszubrechen. Gelingt nicht immer und an jeder Stelle und ist auch nicht nötig. 30 Jahre nach “Harvest” muss der Altmeister im Flanellhemd nichts mehr beweisen. Wem auch? Statt sich auf die sichere Seite zu schlagen und in den Hurra-Patriotismus der US-Amerikaner nach dem 11. September einzustimmen, schreibt der Kanadier zum Beispiel einen Song über die Situation an Bord des bei Pittsburgh abgestürzten Jumbos (“Let’s Roll”). Das reicht schon als Statement.
weitere Platten
Before And After
VÖ: 08.12.2023
Chrome Dreams
VÖ: 11.08.2023
Homegrown
VÖ: 19.06.2020
Hitchhiker
VÖ: 08.09.2017
Peace Trail
VÖ: 02.12.2016
Storytone
VÖ: 31.10.2014
A Letter Home
VÖ: 23.05.2014
Le Noise
VÖ: 24.09.2010
Fork In The Road
VÖ: 03.04.2009
Chrome Dreams II
VÖ: 19.10.2007
Living With War
VÖ: 12.05.2006
Prairie Wind
VÖ: 30.09.2005