Die sage und schreibe 39. Studioproduktion, auf der Neil Youngs Name prangt, wirkt frisch und vertraut zugleich, bietet also eine ideale Mischung und verhältnismäßig wenige Überraschungen. Die Tatsache, dass Nils Lofgren erstmals seit 1971 wieder gemeinsam mit der Outsider-Ikone Young aufgenommen hat, erscheint ungleich spektakulärer. Vielleicht ist es auch ihm zu verdanken, dass “Colorado” so dreckig und prachtvoll zugleich klingt, angefangen bei der programmatischen Einleitung “Think Of Me” mit Mundharmonika im Fahrwasser von “Heart Of Gold” oder “Only Love Can Break Your Heart” über das gediegene “Shut It Down” hinweg, das sich textlich im Geiste der aktuellen Umweltbewegung begreifen lässt, bis zum unverhofft sachten Ausklang “I Do”, der so tief berührt wie womöglich keine andere Komposition des Künstlers in den vergangenen 15 Jahren. Die einmal mehr kritischen Töne, die Young anschlägt, wirken sowohl kämpferisch als auch hoffnungsvoll. Mag er sich öffentlich noch so vehement als Knurrhahn und Querkopf inszenieren, bleibt er insgeheim ein gutmütiger Überzeugungstäter, der gar nicht anders kann, als sein Herz auch und gerade musikalisch auf der Zunge zu tragen. Da er einer der letzten seiner Art ist, darf er gern noch ein paar Jährchen auf diesem Niveau weitermachen.
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