Es ist wie mit den meisten seiner Veröffentlichungen: Stecker rein und los. Dreckig, simpel, klassisch und mit seiner Charakter-Stimme beginnt Neil Young auch “Fork In The Road”, ein Werk, das manche als vertontes Roadmovie bezeichnen. Dabei kann man jede seiner Platten super im Auto hören. Und – auch das ist wie immer – jeder, der Service braucht, wird es schwer haben. Spröde sind die Songs, fast ein wenig bockig. Einziger Strohhalm für Nicht-schon-ewig-Fans ist der Background-Gesang, der sich durch die ganze Platte zieht. Die vorwiegend weiblichen Stimmen geben schon Song Nummer zwei, “Fuel Line”, das gewisse Etwas, einen Schuss Gospel und Frische. Sie helfen auch dem am Stadionrock angelegten Rocker “Just Singing A Song” und der Single “Johnny Magic”, während “Cough Up The Bugs” schräg und anders ist – auch dank der Extra-Stimmen. Nur die beiden Balladen “Off The Road” und “Light A Candle” schaffen es auf anderem Weg zum Herzen des Neulings, aber gerade als man zu jammern beginnt, ist diese anfangs so endlos scheinende Platte bereits vorbei. Und das Unglaubliche: Man macht sie noch mal an. Neil Young bleibt ein Kauz, der Dirty Old Man, der sich um so vieles nicht schert, was schlau wäre. Außer um eines: Er gab zwar keine Interviews für diese Platte, aber er fuhr mit einem zum Elektroauto umgebauten Lincoln Continental wochenlang durch die USA. Als Klimastatement.
weitere Platten
Before And After
VÖ: 08.12.2023
Chrome Dreams
VÖ: 11.08.2023
Homegrown
VÖ: 19.06.2020
Hitchhiker
VÖ: 08.09.2017
Peace Trail
VÖ: 02.12.2016
Storytone
VÖ: 31.10.2014
A Letter Home
VÖ: 23.05.2014
Le Noise
VÖ: 24.09.2010
Chrome Dreams II
VÖ: 19.10.2007
Living With War
VÖ: 12.05.2006
Prairie Wind
VÖ: 30.09.2005
Are You Passionate?
VÖ: 09.04.2002