Wenn Franzosen englischsprachigen Indierock präsentieren, ist das ein Bekenntnis zur popkulturellen Grenzöffnung. Mit ihrem zweiten Album (das Debüt From Scratch von 2007 erschien hier nicht) geben die vier Pariser namens Neïmo diesem Bekenntnis eine fulminant gitarrengetriebene, mit Elektronik-Akzenten verzierte Sound-Gestalt. Die Drums setzen hinter jeden Vers nachdrückliche Ausrufezeichen, und Sänger Bruno Dallesandro phrasiert so cool wie Franz Ferdinands Alex, so leidenschaftlich wie Tom von den Editors. Die Anleihen (kantige Riffs à la The Strokes und Synthie-Parts mit Futureheads-Touch) ergeben kein Imitat, sondern einen eigenwilligen Mix, der mit verblüffenden, bisweilen genialen Songideen aufwarten kann.