Die zweitwitzigste Band der Welt mit ihrem dritten Album. Nicht neu, aber immer noch weit vorne.
Songs über die High School-Loser, die statt Mädels Prügel abkriegen und sich in obskure Traumwelten flüchten, sind, wenn gut gemacht, schon per se ein Vergnügen. In diesem Falle wird der Spaß allerdings noch dadurch verstärkt, dass die Darbietenden allesamt so aussehen, als ob sie stramm auf die Vierzig zugehen. Nerf Herder sind alte Säcke und sich dieser Tatsache voll bewusst, wenn sie ihrem um 20 Jahre jüngeren Pop-Punk-Publikum von ihrer “High Five Anxiety” berichten und Lieder über den zweiten Vorsitzenden des Debattierclubs schmettern, der Trost in einem weichen und warmen Kaschmir-Pulli findet. Natürlich trauern sie dabei ständig der Verflossenen hinterher (“Welcome to my world / Non-stop no-girl action without you”) und entwickeln in all der Einsamkeit etwas wundersame Geschmacksvorlieben: “Jenna Bush Army” etwa ist eine Hymne auf die trinkfeste Tochter des amtierenden US-Präsidenten, das mit formidablen Reimen wie “Men of America storm the election / When in doubt follow your erection glänzt. Und nach “Van Halen und “Pantera Fans In Love auf den Vorgängeralben darf natürlich auch die Metal-Referenz-Nummer nicht fehlen: “Defending The Faith” erinnert thematisch an das großartige Buch “Fargo Rock City von Chuck Klosterman, das hier noch mal allen 80s-Metal-Sozialisationsopfern wärmstens ans Herz gelegt werden soll.