Britische Newcomerbands brechen in letzter Zeit verstärkt mit den tradierten Schemata ihrer breitentypischen musikalischen Limitierungen. Nero Circus ist eine von ihnen, die England wieder ein Stückchen näher an den Puls der Zeit rücken läßt. Ihre Kompositionen sind von ähnlicher Untransparenz wie die von Kyuss, nicht zu eingängig und definitiv nicht fröhlicher Natur. Trotz einer unüberhörbaren Dosis Schwermut wirkt hier nichts träge oder doomig, Nero Circus haben vielmehr die Wucht von Mental Hippie Blood sowie einen unverkennbaren stilistischen Bezug zu den Siebzigern. Zwei exzellente Gitarren und das bemerkenswerte Organ von Shaun Marshall lassen N.C. aus dem Sumpf unzähliger Epigonen herausragen und machen jeden Song zu einem unverzichtbaren und lebendigen Bestandteil des in sich stimmigen, vor Kraft strotzenden Organismus “Human Pigs”. Daumen hoch, große Band!