Nervous Shakes
Seperate Beds? I Don't Think So
Text: Nils Klein
Denn die Nervous Shakes sind mit ihrem Debüt auf einer simplen aber genialen Mission unterwegs: Sie zollen dem Spaß am Rock’n’Roll Tribut! Zielsicher wurden dafür die Archive durchforstet und alle nötigen Zutaten im heimischen Garagenproberaum versammelt: Man nehme drei Akkorde von den Ramones (“Can’t Stand You”), die Rotzigkeit der Stooges und New York Dolls, einen sleazy Smash-Hit á la Cramps (“Bad Like Me”) – sowie eine gehörige Portion überbordender Spielfreude der Marke New Bomb Turks oder Cellophane Suckers (“Swedish Love Gun”). Abgerundet wird dieser Cocktail mit lyrischen Durchgeknalltheiten, die auch den Supersuckers gut zu Gesicht stehen würden. Bei solch einer heißen Mixtur fügen sich auch Beach Boys konforme “Sha-La-La”-Melodien (“Number One”) perfekt ein. Das alles gut durchgeschüttelt, und heraus kommen dreizehn Song-Delikatessen inklusive verstecktem Bonus-Track unterhalb der magischen Drei-Minuten-Grenze. Klingt für notorische Kostverächter nach Einheitsbrei, alle anderen sollten schnell zuschlagen. Serviert wird in charmanter Lo-Fi-Verpackung. Da bleibt an dieser Stelle zur Sicherheit nur die akute ärztliche Warnung: Dieses nervöse Zucken konnte für so manchen geschmackssicheren Rocksympathisanten chronisch werden!