Eine Kollaboration mit der Swans-Sängerin Jarboe stand bei Scott Kelly, Steve Von Till und Kollegen schon seit langem auf der Wunschliste. Wie sehr sich Neurosis diese Zusammenarbeit gewünscht haben, hört man der Platte deutlich an: die Meister des strukturierten Krachs, des grenzenlosen Sound-Hedonismus rollen einen roten Teppich aus und nehmen sich weiter zurück als je zuvor. Wie im Auge des Tornados wirken ihre klaustrophobischen Soundscapes, die die Rezitationen von Jarboe mit Atmosphäre füllen. Ohne Zweifel eine sehr schwierige Platte, die ein Höchstmaß an Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert, will man Zugang zu ihr finden. Jarboe liefert Seelenstriptease, wie man ihn bereits von den Swans kennt, setzt ihre Worte gewählt und springt zwischen religiösen Issues wie “Receive”, einer Ave-Maria-Adaption, Liebeserklärungen wie in “Harm’s Way”, einem Psalm über seelische Schmerzen und Verweisen auf sozialpessimistische Lebenseinstellungen hin und her. Diese Platte bietet Zündstoff für Kontroversen, die im Neurosis-und Swans-Universum ja ohnehin zum Tagesgeschäft gehören. Vor allem, wenn sie in “Taker” mit Slogans wie “Eat Or Be Eaten” mal wieder die sozialdarwinistischen Hosen runterlassen, werden sie in den Lesebuden der hiesigen alternativen Jugenzentren abendfüllende Diskussionen über ihre politische Positionierung auslösen. Wie viele Bands sind heute eigentlich noch dazu in der Lage?
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