Für die abgehalfterte Rocker-Kneipe reicht es damit zwar nicht ganz, dafür aber für den Indie-Laden direkt daneben. Schwierig zu sagen, ob sich The New Madness noch an den Originalen wie den Rolling Stones oder The Who orientieren oder doch schon an den Revivalisten der 2000er wie Jet oder den Black Keys. Deutlich wird am Ende aber nur, wie Ohrwurm-orientiert das Songwriting von Bandchef Bjarke Sørensen ist: Jeder Song, jedes Blues-Garage-Rock-Riff, jeder tanzbare Beat und jede Gesangsmelodie trifft ins Schwarze, jede Sekunde des Albums scheint wissenschaftlich auf maximales Hit-Potential optimiert worden zu sein. Dafür bleibt die kreative Dynamik oder so etwas wie eine Dramaturgie auf Albumlänge weitgehend auf der Strecke – welche breitbeinige Hook nun zu welchem Song gehört, wird immer unklarer, je weiter man sich ins Album hört. Wenn aber erst der Fuß und dann der ganze Körper mitwippt und die rotzige und einfach gehaltene Produktion einen mit ihrer geballten Rock’n’Roll-Energie trifft, ist jeglicher kritischer Diskurs über künstlerischen Anspruch und Alben als konzeptuelle Gesamtkunstwerke sowieso hinfällig. Denn die Spielfreude der Band aus Berlin reißt mit, und der Hedonismus beim Feierabend-Bier, die Freiheit und Freude nach einem überstandenen Arbeitstag, die auf dem Album propagiert werden, stecken an.