Schließlich hievt die Band um den charismatischen Frontmann Justin Sullivan seit knapp 30 Jahren Album für Album auf die Verkaufsregale, angefangen mit dem 1984er-Release “Vengeance”. Da kann man sich schon mal eine längere Auszeit gönnen. Vor allem, wenn sie in einem Album wie “Between Dog And Wolf” gipfelt, mit dem die Band laut eigener Aussage versucht, sich ein Stück weit vom klassischen Rockband-Konzept zu entfernen. Eine gewagte These, denn Sullivans Gesangslinien, von denen sich Tom Smith wohl die ein oder andere Phrasierung abgeguckt hat, drängen sich wie auf bisher allen Alben stets in den Vordergrund. Bei der sonoren, melancholiegetränkten Stimme nicht unbedingt schlecht, aber kaum eine Abkehr vom bewährten NMA-Rezept. Diese findet man eher in dem Fokus auf Keyboard-Klangteppiche und in der abwechslungsreichen Songzusammenstellung, die sowohl mit zurückgenommenen Akustikballaden à la “Knievel”, als auch treibendem Postpunk wie in “Stormclouds” aufwarten kann. Bei aller Heldenverehrung muss man sich jedoch eines eingestehen: Justin Sullivan klingt zwar noch genau so frisch und eindringlich wie in den 80ern, der Rest der Band scheint aber auch technisch im selben Jahrzehnt gefangen zu sein und die Neubesetzung der Bassistenstelle nicht wirklich genutzt zu haben. Statt Endzeitstimmung, wie es der bedrohliche galoppierende Opener “Horsemen” vermuten lässt, verursachen New Model Army mit ihrer Platte maximal ein kleines Erdbeben.
weitere Platten
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VÖ: 26.01.2024
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Eight
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